Schrittweise Einführung der 35-Stundenwoche bei Karosseriewerke Dresden!

20.09.2024 | Für rund 530 Beschäftigte der Karosseriewerke Dresden (KWD) gilt ab 2029 auch die 35-Stundenwoche. Im Jahr 2027 reduziert sich die Wochenarbeitszeit bereits auf 36,5 Stunden. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall in der Haustarifrunde gemeinsam mit den Beschäftigten in einem Tarifvertrag mit KWD erzielt.

2022 hatte die IG Metall für die Beschäftigten im Bereich Logistik und Dienstleistungen eine Beschäftigungssicherung vereinbart. Um eine Ausgliederung zu vermeiden, wurden niedrigere Entgelte für rund 65 Beschäftigte in diesem Bereich vereinbart. Mit dem Verhandlungsergebnis werden die Entgelte jetzt deutlich erhöht. Die Entgelte für den Bereich Logistik und Dienstleistungen werden in zwei Stufen um 19,3 Prozent erhöht.

Alle anderen Beschäftigten bei KWD erhalten in zwei Stufen 8,5 Prozent mehr Entgelt. Davon profitieren auch die Auszubildenden im Unternehmen. Die Entgelte und die Ausbildungsvergütungen entsprechen dann der aktuellen Fläche der Metall- und Elektroindustrie Sachsen.

„35 Jahre nach dem Mauerfall konnten wir in einem weiteren Betrieb in der Region die 35-Stundenwoche erreichen. Die Karosseriewerke Dresden setzt sich mit der 35- Stundenwoche im Raum Radeberg klar von anderen Arbeitgebern ab. KWD macht deutlich, dass der Kampf um Fachkräfte nicht nur mit dem Entgelt, sondern vor allem mit der Arbeitszeit entschieden wird“, erklärt Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa.

„Auf der einen Seite entspricht die Erhöhung der Entgelte den jetzigen Entgelten in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie und auf der anderen Seite war eine überproportionale Erhöhung für die Beschäftigten im Logistik- und Dienstleistungsbereich notwendig. Der Tarifvertrag setzt beides in einem sehr guten Maß um“, so Jens Kiehle, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Dresden. 

In immer mehr Ost-Metallbetrieben setzt die IG Metall die 35-Stundenwoche durch. Zuletzt wurde die 35-Stundenwoche beispielsweise bei den Elbe Flugzeugwerken in Dresden verhandelt. Die IG Metall hat inzwischen für mehr als 85 Prozent der IG MetallMitglieder in tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen eine Lösung hin zur 35-Stundenwoche erreicht.

 

Hintergrund: Bei Karosseriewerke Dresden (KWD) arbeiten derzeit rund 530 Beschäftigte, davon 20 Auszubildende. Der Zulieferer für die Automobilindustrie stellt Pressteile und Baugruppen für den Karosseriebau her. KWD hat weitere Standorte in Wolfsburg, Tschechien, Spanien, Portugal und China

Von: rh

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