STAHL IST ZUKUNFT

Politischer Besuch bei der sächsischen Stahlindustrie

29.07.2024 | Auf Einladung des Betriebsrates haben die Saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sowie Vertreterinnen und Vertreter der sächsischen Politik die Schmiedewerke Gröditz besucht. Deutlich wurde, dass gute Arbeit und klimafreundliche Produktion möglich sind, aber verlässliche politische Unterstützung brauchen.

Gröditz, 29. Juli 2024 – Europa muss wirtschaftlich resilienter und klimafreundlicher werden. Die deutsche Stahlindustrie spielt hierbei eine Schlüsselrolle, was sowohl im Saarland als auch in Sachsen deutlich wird. Das zeigte sich auch beim Besuch der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) bei den Schmiedewerken Gröditz. Begleitet wurde sie von Petra Köpping, SPD-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl in Sachsen, und dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig. Eingeladen hatte der Betriebsrat der Schmiedewerke Gröditz in Zusammenarbeit mit der IG Metall Riesa.

Ein Blick in die Zukunft der Stahlindustrie

Nach einer ausführlichen Betriebsbesichtigung sprach Anke Rehlinger mit unseren Kolleginnen und Kollegen über die Herausforderungen und Chancen der Stahlindustrie im Wandel. „Wir müssen uns gegenseitig stark machen“, betonte die Ministerpräsidentin. „Das gilt gerade bei der Politik für eine zukunftsfähige Industrie mit guten Arbeitsplätzen. Sowohl im Saarland als auch hier in Sachsen profitieren alle davon, auch der wichtige Mittelstand.“

Die Transformation der Stahlindustrie erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch klare politische Rahmenbedingungen. „Für mich als Betriebsratsvorsitzenden stehen bei allen Debatten um Transformation und grünen Stahl die Beschäftigten im Mittelpunkt“, erklärte Jens Klemm, Betriebsratsvorsitzender der Schmiedewerke Gröditz. „Denn es geht nicht ohne die Leute, sondern nur mit ihnen zusammen.“

Moderne Technologie und umweltfreundliche Produktion

Die Geschichte der sächsischen Stahlbranche reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Heute sind über 3000 Beschäftigte in dieser traditionsreichen und gleichzeitig zukunftsweisenden Branche tätig, die jährlich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz generieren. Unternehmen wie FERALPI STAHL Riesa, BGH Edelstahl Freital & Lugau, Mannesmannröhren-Werke Zeithain und die Schmiedewerke Gröditz zählen zur Elektrostahl-Industrie und zeichnen sich schon heute durch vergleichsweise geringe Emissionswerte aus.

Ein Beispiel für den Wandel ist die aktuell laufende Modernisierung der Schmiedeöfen in Gröditz während der Sommerferien. Diese werden zukünftig Wasserstoff-ready sein und damit einen wichtigen Schritt in Richtung klimafreundlicher Produktion machen. Bisher werden die Öfen mit Erdgas betrieben. Für das Werk ist der beantragte Anschluss an ein Wasserstoffnetz eine wichtige Zukunftsentscheidung für grünen Stahl. Gleiches gilt für den geplanten Bau eines Solarparks mit einer Spitzenleistung von bis zu 20 Megawatt sollen.

Wer den weiteren Ausbau einer klimafreundlichen Produktion und den Erhalt guter Arbeitsplätze fördern will, muss die energieintensive Industrie in der Region weiter unterstützen. Günstiger Strom und der Zugang zu Wasserstoff sind essenziell für eine wirtschaftliche Produktion. Die Politik ist gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese Transformation erfolgreich zu gestalten.

 

„Wir stehen erst ganz am Anfang“, erläuterte Uwe Jahn, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Riesa. „Auch die sächsische Elektrostahlroute wird weiterhin spürbare Unterstützung aus der Politik brauchen. Ein wichtiges Beispiel dafür ist außerdem auch der Brückenstrompreis.“

Arbeitsplätze sichern durch klare politische Rahmenbedingungen

Ralf Herrmann, Betriebsratsvorsitzender der Mannesmannröhren-Werke Zeithain, einem der anderen wichtigen Stahl-Standorte des Freistaats, unterstrich die Bedeutung verlässlicher politischer Rahmenbedingungen: „Unsere Belegschaften erwarten Kontinuität und Verlässlichkeit – das gibt den Menschen die Sicherheit, die sie brauchen.“

Petra Köpping versicherte während des Besuchs in Gröditz ihre Bereitschaft langfristig zu politischen Beschlüssen zu stehen: „Mir ist es wichtig, dass die großen wirtschaftspolitischen Entscheidungen nicht immer wieder zur Debatte stehen. In der Landesregierung will ich Sicherheit geben, damit die wichtigen Investitionen, die hier vor Ort gemacht werden, nicht ins Leere laufen, sondern langfristig für den Erhalt von vielen guten Arbeitsplätzen sorgen.“

Von: rh

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